GeneWeb

GeneWeb - Erste Schritte



Das vorliegende Kapitel enthält eine Einführung zu GeneWeb mit einer kurzen Beschreibung von Befehlen und Dateien für einen schnellen Einstieg.

Warnung: Dieser Ansatz unterstellt, dass du dich mit "Dateien" und "Verzeichnissen" auskennst und keine Angst vor der Eingabe von Kommandos hast; ansonsten verwende lieber das Programm gwsetup.


Einleitung

Zur Konfiguration und zum Start von GeneWeb sind interaktive Befehle erforderlich. Unter Unix starte ein xterm. Unter Windows 95/NT klicke auf "Start", "Programme" und "Eingabeaufforderung".

In diesem Fenster wechsle in das Verzeichnis, wo du GeneWeb installiert hast:

Alle GeneWeb-Befehle können mit der Option "-help" aufgerufen werden, wodurch die verschiedenen möglichen Optionen sowie eine kurze Erklärung angezeigt werden.

Wenn du zum Beispiel eingibst:

     gwd -help
erhältst du so etwas wie:
     Usage: gwd [options] where options are:
       -hd <dir>
            Directory where the directory lang is installed.
       -bd dir>
            Directory where the databases are installed.
       -cgi 
            Force cgi mode.
       -p <number>
            Select a port number (default = 2317); > 1024 for normal users.
       -wizard <passwd>
            Set a wizard passord: access to all dates and updating.
       -friend <passwd>
            Set a friend password: access to all dates.
       -lang <lang>
            Set a default language (default: fr).
       -only <address>
            Only inet address accepted.
       -auth <file>
            Authorization file to restrict access. The file must hold lines
            of the form "user:password".
       -log <file>
            Redirect log trace to this file.
       -nolock 
            Do not lock files before writing.
Einige Befehle sind ziemlich "geschwätzig". Du kannst ihre Anzeige in eine Datei umleiten, indem du an das Kommando ein "> Datei" anhängst. Beispiel:
     gwd -help > bla.txt
GeneWeb-Datenbanken sind Verzeichnisse mit der Erweiterung ".gwb".


Der Befehl gwc

Um GeneWeb zu benutzen, mußt du eine Datenbank anlegen. Du kannst das mit dem Befehl "gwc" oder mit "ged2gwb" machen, siehe folgender Abschnitt.

Der Befehl "gwc" legt in seiner einfachsten Form eine leere Datenbank an: Mit GeneWeb kann sie dann gefüllt werden.

Du mußt dieser Datenbank einen Namen geben. Ein beliebiger Name ist möglich. Vorzugsweise sollten nicht mehr als 8 Zeichen verwendet werden.

Wenn die Datenbank zum Beispiel "meier" heißen soll, dann schreibe:

     gwc -o meier


Der Befehl ged2gwb

Eine andere Art eine GeneWeb-Datenbank anzulegen ist, mit einer GEDCOM-Datei zu beginnen.

Der Befehl "ged2gwb" erlaubt es, eine GEDCOM-Datei in eine GeneWeb-Datenbank umzuwandeln.

Am einfachsten geht das, indem du zuerst die GEDCOM-Datei in das Verzeichnis kopierst, wo GeneWeb installiert wurde. Mache das so, wie du immer Dateien kopierst, entweder mit einem interaktiven Befehl, oder per Icon-Bewegung.

Wenn deine GEDCOM-Datei zum Beispiel "bla.ged" heißt und du Deine Datenbank "meier" nennen willst, gib ein:

     ged2gwb bla.ged -o meier
Der Befehl ist etwas mitteilsam, besonders wenn er Fehler in der GEDCOM-Datei findet. Du kannst diese Fehler zuerst einmal ignorieren: Deine Datenbank wird trotzdem erzeugt. Wenn alles in Ordnung ist, muß die Ausgabe enden mit:
     *** Ok


Der Befehl gwb2ged

Bevor wir weitermachen, möchten wir noch auf den umgekehrten Befehl "gwb2ged" hinweisen, welcher aus einer GeneWeb-Datenbank eine GEDCOM-Datei erzeugt.


Der Befehl gwd

Wenn erstmal eine Datenbank mit einem der Befehle "gwc" oder "ged2gwb" erzeugt wurde, kannst du diese abfragen und erweitern.

Gib im Eingabefenster ein:

     gwd
Dieser Befehl startet den GeneWeb-"Daemon". Das Programm muß ausgeben:
     GeneWeb 1.0 - Copyright (c) 2001 INRIA
     Possible addresses:
        http://localhost:2317/base
        http://127.0.0.1:2317/base
        http://address:2317/base
     where "base" is the name of the database
     Type control C to stop the service
     Ready (Tag) (Uhrzeit) port 2317...
Beachte, daß du im Eingabefenster keinen Prompt siehst. Das Programm wartet auf Anfragen, die du per Webbrowser sendest. Wenn es eine Anfrage erhält, wird diese verarbeitet und wieder gewartet. Beenden kann man GeneWeb durch Drücken von Control-C (bzw. Strg-C) im Eingabefenster.

So, jetzt können wir wirklich anfangen. Da du diese Dokumentation liest, benutzt du einen Webbrowser. Mache in diesem Browser ein neues Fenster auf und gehe zur folgenden URL. Ersetze "meier" durch den Namen deiner Datenbank. Achtung: Setze nicht den kompletten Namen ein (wie "c:\geneweb\meier" oder "/home/geneweb/meier"), sondern nur "meier":

     http://localhost:2317/meier
Nun siehst Du die GeneWeb-Startseite in Französisch.

[Wenn das nicht klappt, klicke hier]

Wähle eine andere Sprache (z. B. Deutsch) in der Flaggenreihe am Anfang der Seite. (Es gibt eine Möglichkeit, eine andere Standardsprache als Französisch zu wählen. Siehe unten).

Inzwischen kannst du sehen, daß jedes mal, wenn du auf eine Taste oder einen Link drückst, ein Trace im Terminalfenster erzeugt wird. Wenn du deinen GeneWeb-Server im Netzwerk laufen läßt, siehst du auf diese Art und Weise die Anfragen, die gesendet werden.

Beachte, daß der Dienst beim Drücken von Control-C (bzw. Strg-C) im Terminalfenster nicht mehr die Anfragen des Webbrowsers beantwortet. Um ihn wieder zu starten, gib wieder "gwd" ein.

Unter Windows kannst du einfach auf das Icon von "gwd" doppelklicken um zu starten. Es öffnet sich ein Terminalfenster, wo "gwd" seinen Ablauf anzeigt.
Drücken von Control-C (bzw. Strg-C) stoppt "gwd" und schließt das Fenster. Wenn man eine Verknüpfung auf "gwd" auf der Arbeitsoberfläche erzeugt, kann man es sehr leicht erreichen.


Der Befehl consang

Dieses Kommando muß wie die anderen im Terminalfenster eingegeben werden. Wenn der "gwd"-Daemon läuft, drücke Control-C (bzw. Strg-C) zum Stoppen. Wenn Du den Daemonen nicht stoppen willst, besteht ein anderer Weg darin, stattdessen ein weiteres Terminalfenster zu starten (wie oben beschrieben).

Der Befehl "consang" berechnet die Blutsverwandschaften in einer Datenbank. Die Anzeige der Blutsverwandschaften erfolgt bei der Abfrage von Personendatensätzen aus der Datenbank und bei der Berechnung der Verwandtschaften.

Aber um darauf Zugriff zu haben, müssen die einzelnen Blutsverwandtschaften der Personen in der Datenbank vorherberechnet werden. Das macht "consang". Wenn der Name deiner Datenbank "meier" ist, gib ein:

     consang meier
Das Programm rechnet dann einige Sekunden oder Minuten, je nach Größe deiner Datenbank. Während der Berechnung wird die Zahl der noch zu bearbeitenden Personen angezeigt. Am Ende steht wieder das Prompt im Terminalfenster und die einzelnen Blutsverwandtschaften sind gespeichert.

Während dieser Berechnung kann man auf jeden Fall in den Webbrowser zurückkehren und die Datenbank abfragen, falls man den Daemon nicht gestoppt hat.

Starte "consang" von Zeit zu Zeit, wenn du Änderungen an deiner Datenbank gemacht hast, besonders wenn Familien hinzukommen, geändert oder gelöscht werden: Die Blutsverwandtschaft hängt von der Struktur der Familien ab. Wenn sie sich ändert, sind die einzelnen Blutsverwandtschaften nicht verfügbar und man muß sie neu berechnen.

Zudem führt "consang" eine interne "Säuberung" der Datenbank durch, die nach einer gewissen Zahl von Änderungen notwendig wird.


Der Befehl gwu

Dieses Kommando zeigt den Inhalt der Datenbank in einer Textform. Wenn man die Ausgabe dieses Kommandos in eine Datei umleitet, kann es als Sicherung der Datenbank dienen.

Wenn deine Datenbank "meier" heißt und du sie in der Datei "bla.gw" speichern willst, gib ein:

     gwu meier > bla.gw
Wenn du deine Datenbank in verschiedenen Versionen und Dateien abspeicherst, kannst Du die Unterschiede unter Verwendung eines Vergleichsprogrammes sehen. Das ist besonders interessant, wenn jemand Veränderungen deiner Datenbank vorgenommen hat und du wissen willst, welche das sind.

Das ist auch eine Methode, die Datenbank wiederherzustellen, wenn du eine andere Version von GeneWeb  benutzt, für den Fall, daß sich die interne Repräsentation der Datenbanken geändert hat.

Um deine Datenbank wiederherzustellen, kannst du den Befehl "gwc" nutzen. Die gespeicherte Datei muß die Erweiterung ".gw" haben. Um eine Datenbank namens "mueller" aus der Datei "bla.gw" aufzubauen, gib ein:

     gwc bla.gw -o mueller


Die Datei a.gwf

Diese Datei enthält eine Konfigurationsschablone für eine Datenbank. Wenn der Name deiner Datenbank "meier" ist, mache eine Kopie von "a.gwf", benenne sie in "meier.gwf" um und editiere die Datei "meier.gwf".

Die konfigurierbaren Werte sind wie folgt:


Das Verzeichnis "lang" - die Datei "lexicon.txt"

Diese Datei enthält das Wörterbuch aller Ausdrücke und Redewendungen, die in diesem Programm verwendet werden. Für jeden gibt es eine Übersetzung in jede Sprache. Wenn du eine Sprache hinzufügen willst, wähle einen Code für diese Sprache, und füge eine Zeile mit diesem Code zu jeder Übersetzungsgruppe hinzu, die du in der Datei siehst.

Darüberhinaus kannst du die vorgegebenen Übersetzungen ändern, wenn sie nicht passen.

Wenn du die Datei "lexicon.txt" speicherst, wird das sofort in der Browseranzeige angewendet. Möglicherweise muß man aber auf "reload" klicken.


Das Verzeichnis "lang" - Unterverzeichnisse

Jeder Name eines Unterverzeichnisses ist ein Sprachcode. Jedes Verzeichnis enthält die Standard-Startseite namens "start.txt".

Du kannst diese Startseite für eine bestimmte Datenbank ändern. Für die Datenbank "meier" in der Sprache "xx", kopiere einfach die Datei "start.txt" in das Verzeichnis "xx" und benenne sie in "meier.txt" um. Dann editiere die Datei "meier.txt" und mache die Anpassungen die du willst. Wenn du möchtest, kannst du das für jede Sprache tun.

Anmerkung: Diese Dateien beinhalten HTML-Code mit einigen besonderen Angaben: % Zeichen gefolgt von einem Buchstaben. Das sind Makros, die "gwd" durch Werte ersetzt. Zum Beispiel wird "%t" durch den Namen der Datenbank ersetzt, "%b" durch den Wert von "body_prop" der Konfigurationsdatei usw.

Die komplette Beschreibung dieser Makros befindet sich hier.



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